Das Verhältnis zwischen Griechenland und der Türkei ist seit Anbeginn der Staatsgründung der Türkei belastet. Besonders betroffen von politischen Entscheidungen waren Türken und Griechen gleichermaßen, die ihre Heimat aufgrund von Zwangsumsiedlungen verloren. Der neugegründete Staat Türkei wollte Stabilität um jeden Preis nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg und den nachfolgenden Kämpfen zu Beginn der 1920er Jahre erreichen. Dazu sollte ein auf allen Ebenen einheitlicher Staat geschaffen werden.
Nach dem Vertrag von Lausanne im Jahr 1923 musste deshalb die griechisch-orthodoxe Bevölkerung Anatolien verlassen. Rund 1,5 Millionen Menschen mussten nach Griechenland zwangsauswandern. Gleichzeitig mussten etwa 5000.000 Muslime Griechenland in Richtung Türkei verlassen. Ausgenommen von der Zwangsumsiedlung blieben die Griechen, welche in Istanbul lebten. Doch diese "Schonfrist" endete für die letzten verbliebenen Griechen am Bosporus 1964. Innerhalb weniger Tage mussten auch die Istanbuler Griechen im Frühjahr 1964 nun ihre Heimat verlassen. Als Anlass für die Vertreibung diente der damaligen türkischen Regierung ein Konflikt mit Zypern. In der so genannten ersten Zypernkrise in den Jahren 1963/1964 kam es auf der Insel zu Auseinandersetzungen zwischen der zyperngriechischen Polizei und den auf Zypern lebenden Türken. Bei einem besonders schweren Kampf im Dezember 1963 starben zahlreiche zyperntürkische Zivilisten. Der Zypernkonflikt wirkte sich besonders negativ auf das Verhältnis zwischen den Staaten Griechenland und Türkei aus. Außerdem belastete er auch das NATO-Bündnis, dem beide Länder angehörten. Den in Istanbul lebenden Griechen wurde vorgeworfen, dass sie die Griechen auf Zypern mit Geld und Waffenlieferungen unterstützt hätten.
Mit der Vertreibung der Griechen aus Istanbul im Jahr 1964 beschäftigt sich nun erstamals eine Ausstellung mit dem Namen "20 Dollar, 20 Kilo" in der Türkei. Der Name der Ausstellung beschreibt, dass die Vertriebenen nur Geld im Wert von 20 Dollar und Gepäck im Umfang von 20 Kilo mitnehmen durften. Die Künstlerin Hera Büyüktasciyan ist die Kuratorin der Ausstellung (siehe auch den Blog: http://herabuyuktascian.blogspot.de).
Siehe:
Christiane Schlötzer, Abschied vom Bospours. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 96 v. 26./27. April 2014, S. 9.
Ereignisse, Personen und Prozesse der türkischen Geschichte
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Mittwoch, 30. April 2014
Samstag, 5. April 2014
Die kleine Hagia Sophia - Vorbild für die große Schwesterkirche
Ansicht der Kuppel der kleinen Hagia Sophia |
Unter der Herrschaft des Sultan Bayezid II. wurde die Kirche im Jahr 1505 in eine Moschee umgewandelt. Die Moschee litt in der Folge unter zahlreichen Erdbeben, die Istanbul erschütterten. Allerdings wurde die Kücük Aya Sofya - so der türkische Name - zu Anfang des 21. Jahrhunderts gründlich renoviert. Seit dem Jahr 2006 ist die kleine Hagia Sophia wieder für Besucher geöffnet und zählt zu den schönsten sakralen Bauwerken Istanbuls.
Ansicht der renovierten kleinen Hagia Sophia |
Freitag, 4. April 2014
Hagia Sophia - das antike Wahrzeichen Istanbuls
Lünettenmosaik mit Maria, Jesus und den Kaisern Konstantin und Justinian |
Die heute zum Teil wieder frei gelegten Mosaiken mit christlichem Inhalt waren wahrscheinlich schon vor der Eorberung Konstantinopels verdeckt worden. Während des byzantinischen Bilderstreits im 8. und 9. Jahrhundert nach Christus verschwanden die ikonographischen Darstellungen von den Wänden. Das oben angeführte Bild zeigt eines der wenigen noch erhaltenen Mosaike der Hagia Sophia. Das Lünettenmosaik, ein halbkreisförmig angelegtes Mosaik an einer Wand, zeigt in der Mitte Maria mit dem Jesuskind. Links und rechts von ihr stehen die Kaiser Justinian und Konstantin. Kaiser Justinian überreicht Maria die Hagia Sophia während Kaiser Konstantin ihr die Stadt Konstantinopel gibt.
Das Bauwerk beeindruckt bis heute vor allem durch die Kuppel, die eine architektonische Meisterleistung in der Spätantike darstellte. Die Kuppel ist 56 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 31 Metern und wird von vier Pfeilern getragen. Diese tragen bis heute das auf ihnen gelagerte Gewicht der Kuppel und trotzten zahlreichen Erdbeben, welche die Stadt erschütterten.
In der Zeit von 1453 bis 1931 diente das Gebäude als Moschee. Auf Anlass Atatürks wurde das historische Bauwerk säkularisiert und ist seit dem Jahr 1935 ein Museum.
Literatur
Heinz Kähler, Die Hagia Sophia, Berlin 1967.
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